Wie Maulwürfe in die Tiefe gegraben

Das neue Parkhaus Central war eine der spektakulärsten und technisch anspruchsvollsten Baustellen der Ostschweiz der letzten Jahre. Unter der bestehenden 24-Stunden-Garage gruben sich Baumaschinen 30 Meter in die Tiefe – Etage für Etage.

77’000 m3 Bauvolumen: das Waaghaus St.Gallen würde etwa 9-mal hinein passen.

23’000 m2 Geschossflächen: das entspricht 3 Fussballfeldern.

320 Bohrpfähle: aneinander gereiht würden diese bis nach Gossau reichen.

25 m Tiefe: das Parkhaus reicht 6 Geschosse in die Tiefe.

Im Frühling 2019 starteten die Bauarbeiten mit einer dreimonatigen Umlegung der Werkleitungen. Entlang des Brantschen-Baus auf der Seite Müller-Friedbergstrasse setzten die Fachleute zunächst eine Wand aus 40 Meter tiefen Betonbohrpfählen. Entlang des Unteren Grabens ragen die Pfähle 25 Meter tief in den Boden.

Für die neue Tiefgarage mussten die Baufachleute das bestehende Gebäude Unterer Graben 23 + 25 zunächst vollständig abfangen. Die Abfangung erfolgte im bestehenden Erdgeschoss mit Betonscheiben quer zum Gebäude. Diese Betonscheiben wurden auf der Bohrpfahlwand entlang der Baugrube und auf kleineren Pfahlblöcken im Innern der neuen Tiefgarage abgefangen. Erst nach diesen Massnahmen konnte in die Tiefe gebaut werden.

In sogenannter Deckelbauweise arbeiteten sich die Spezialisten nach unten. Sie hoben immer zwei Geschosse gleichzeitig aus und betonierten die Decke, bis sie zuunterst die Fundamentplatte giessen konnten.

Durch den Ausbau des Parkhauses Central können die oberirdischen Parkplätze in der nördlichen Innenstadt aufgehoben und im Parkhaus zusammengeführt werden. Der neu gegründete Verein «Platzpark» hat zusammen mit der Stadt in einem partizipativen Prozess nach Lösungen gesucht für eine Nutzung der freiwerdenden Flächen.